Alter Markt und Kellergasse

Alter Markt und Kellergasse, Ansichtskarte 1934

playdruecken

Die Geschichte  rund um den Alten Markt und die Kellergasse zum Mit- und Nachlesen

Der „Alte Markt“ begegnet uns heutzutage nur mehr in einem Straßennamen. Hier und in den benachbarten Straßenzügen befindet sich allerdings der älteste Siedlungskern Wolkersdorfs, der vermutlich um 1050 gegründet und als Zeilendorf entlang des Rußbaches angelegt wurde. Die älteste schriftliche Nennung Wolkersdorfs stammt aus einer Urkunde des Jahres 1187, die ein Gut bei „Wolfgersdorf“ erwähnt.

Wie kam Wolkersdorf zu seinem Namen? Nun, lange war man der Meinung, ein nicht näher bekannter „Wolfger“ wäre der mythische Gründer der Siedlung gewesen. Nach neueren Forschungen vermutet man jedoch, dass der Name „Wolkersdorf“ von fränkischen Einwanderern mitgebracht wurde, die ihrer neuen Siedlung den Namen der alten Heimat in Mittelfranken verliehen. Mit der Anlage des „Neuen Marktes“ im 13. Jahrhundert rund um den heutigen Hauptplatz östlich der Brünner Straße verlagerte sich das Zentrum im Laufe des Mittelalters dorthin. Das alte Dorf wurde im 15. Jahrhundert als „Dorf oberhalb des Marktes“ bezeichnet.  Wie es in der alten Siedlung aussah, ist heute kaum noch festzustellen. Wahrscheinlich gab es eine Kirche, einen Pfarrhof, eine Schule und eventuell auch ein Kloster. Mit Sicherheit aber befand sich im Alten Markt das vermutlich älteste Wirtshaus von Wolkersdorf, das Gasthaus „Zum Schwarzen Adler“, das bis 1953 existierte.

Durch den „Alten Markt“ führte eine wichtige Fernstraße des Mittelalters, das „Salzstraßl“. Verschiedene Waren, vor allem aber Salz, wurden hier auf dem Landweg Richtung Norden transportiert. Die Salzstraße führte, vom Donauhafen in Korneuburg kommend, über Großebersdorf, erreichte Wolkersdorf schließlich in der heutigen Johannesgasse und passierte den „Rosenhof“ - die spätere Poststation, in der auch die Pferde gewechselt werden konnten. Die Wagen querten eine Furt über den Rußbach und plagten sich anschließend durch die heutige Kellergasse bergauf bis zum Breitenkreuz, das den Kreuzungspunkt mehrerer Straßen markierte. Der Verkehr wurde im 18. Jahrhundert auf die Brünner Straße umgeleitet. Im über die Jahrhunderte entstandenen Hohlweg konnten die Weinbauern ihre Keller und Presshäuser errichten, wodurch die Kellergasse entstand, denn Wein wird in Wolkersdorf seit vielen Jahrhunderten kultiviert und bis zum heutigen Tag werden hervorragende Weine gekeltert. Der Gemeindekeller, in dem sich auch ein Ziegelmuseum befindet, zählt zu den ältesten Anlagen. Dort steht eine große Weinpresse aus dem Jahr 1768. Bei Kellergassenführungen werden diese und weitere Besonderheiten rund um den Wein präsentiert. Infos dazu erhalten Sie im Rathaus der Stadtgemeinde Wolkersdorf. Spazieren Sie durch die Kellergasse, lassen Sie sich an einem lauschigen Plätzchen nieder und genießen Sie ein Achterl Wein, Prost! 

 

FÖRDERLOGO-Druck-PDF_Foerdertafel_DOERN_STERN_oM