Pfarrkirche St. Margareta und Kirchenstiege

Pfarrkirche St. Margareta und Kirchenstiege, Ansichtskarte um 1939

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Die Geschichte  rund um die Pfarrkirche St. Margareta zum Mit- und Nachlesen

Die barocke Kirchenstiege stammt aus dem Jahr 1727, man nannte sie früher die „Friedhofsbrücke“, da sich der Friedhof lange Zeit um die Kirche herum befand.

Die Kirchenstiege ist mit insgesamt sechs barocken Statuen besetzt. Steigen Sie die Stufen hoch, sehen Sie auf der linken Seite den heiligen Josef, eine Maria Immakulata und den heiligen Leopold. Rechts stehen der heilige Karl Borromäus, der heilige Johannes Nepomuk, und der heilige Florian. Die Heiligen Leopold und Florian wurden von der Wolkersdorfer Schmiedezunft gestiftet, am Sockel des heiligen Florian, der als Patron der Schmiede verehrt wurde, erkennt man ein Hufeisen. Weitaus bekannter ist Letzterer als Patron gegen Feuersbrünste und so manch einer kennt auch das sogenannte  „Florianiprinzip“, das da lautet:  „O heiliger St. Florian! Schütz unser Haus, zünd’s and’re an!“

Die Wolkersdorfer Pfarrkirche St. Margareta steht auf einer leichten Anhöhe nördlich des Kirchenplatzes. Von außen kann man die unterschiedlichen Bauabschnitte der Kirche gut erkennen: Auf die gotische Apsis folgt ein barockes Langhaus samt Turm. Die Pfarre Wolkersdorf wurde 1328 erstmals urkundlich erwähnt, der gotische Kirchenbau dürfte um 1350 vollendet worden sein. Im Jahre 1727 erfolgte die barocke Umgestaltung und Vergrößerung der Kirche. Auf den damaligen Landesherrn Kaiser Karl den Sechsten weist im Inneren der Kirche ein monumentaler Doppeladler samt Wahlspruch – „Constantia et fortitudine“, also „Durch Festigkeit und Tapferkeit“ - und Wappen des Habsburgers hin. Der Kirchturm wurde 1754 vollendet.

Umrundet man die Kirche, so kann man an der Außenseite des gotischen Chores eine barocke Ölberggruppe entdecken, die – wie auch einige alte Grabsteine – auf den Friedhof hinweisen, der die Kirche früher umgab. Ein barocker Grabstein  mit trauerndem Engel und verwitterter Inschrift verweist auf den kaiserlichen Forstmeister Johann Wilhelm Gruber, der 1729 mit 52 Jahren in Wolkersdorf verstarb und -Zitat  „hier liegt verschlossen, von Todespfeil erschossen.“

Nördlich der Pfarrkirche erinnert ein Gedenkstein an die Auflassung des alten Friedhofes im Jahr 1893.

Ein paar Schritte weiter, über dem Turmeingang, befindet sich in einer Rundbogennische eine barocke Steinskulptur der Heiligen Margareta, der Kirchenpatronin. Diese Heilige, die im 3. Jahrhundert in Antiochien, in der heutigen Türkei, gelebt und aufgrund ihres christlichen Glaubens unter Kaiser Diokletian das Martyrium erfahren haben soll, gehört zu den 14 Nothelfern und ist unter anderem Patronin der Fruchtbarkeit.  Mit der Heiligen Katharina und der Heiligen Barbara zählt sie zu den „Heiligen Drei Jungfrauen“, im Volksmund auch die „Heiligen drei Madln“ genannt.

 

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