Die Geschichte rund um die Pfarrkirche St. Margareta zum Mit- und Nachlesen
Die barocke Kirchenstiege stammt
aus dem Jahr 1727, man nannte sie früher die „Friedhofsbrücke“, da sich der
Friedhof lange Zeit um die Kirche herum befand.
Die Kirchenstiege ist mit
insgesamt sechs barocken Statuen besetzt. Steigen Sie die Stufen hoch, sehen
Sie auf der linken Seite den heiligen Josef, eine Maria Immakulata und den heiligen
Leopold. Rechts stehen der heilige Karl Borromäus, der heilige Johannes
Nepomuk, und der heilige Florian. Die Heiligen Leopold und Florian wurden von
der Wolkersdorfer Schmiedezunft gestiftet, am Sockel des heiligen Florian, der
als Patron der Schmiede verehrt wurde, erkennt man ein Hufeisen. Weitaus
bekannter ist Letzterer als Patron gegen Feuersbrünste und so manch einer kennt
auch das sogenannte „Florianiprinzip“,
das da lautet: „O heiliger St. Florian! Schütz unser Haus, zünd’s and’re an!“
Die Wolkersdorfer Pfarrkirche
St. Margareta steht auf einer leichten Anhöhe nördlich des Kirchenplatzes. Von
außen kann man die unterschiedlichen Bauabschnitte der Kirche gut erkennen: Auf
die gotische Apsis folgt ein barockes Langhaus samt Turm. Die Pfarre
Wolkersdorf wurde 1328 erstmals urkundlich erwähnt, der gotische Kirchenbau
dürfte um 1350 vollendet worden sein. Im Jahre 1727 erfolgte die barocke
Umgestaltung und Vergrößerung der Kirche. Auf den damaligen Landesherrn Kaiser
Karl den Sechsten weist im Inneren der Kirche ein monumentaler Doppeladler samt
Wahlspruch – „Constantia et fortitudine“,
also „Durch Festigkeit und Tapferkeit“
- und Wappen des Habsburgers hin. Der Kirchturm wurde 1754 vollendet.
Umrundet man die Kirche, so
kann man an der Außenseite des gotischen Chores eine barocke Ölberggruppe
entdecken, die – wie auch einige alte Grabsteine – auf den Friedhof hinweisen,
der die Kirche früher umgab. Ein barocker Grabstein mit trauerndem Engel und verwitterter
Inschrift verweist auf den kaiserlichen Forstmeister Johann Wilhelm Gruber, der
1729 mit 52 Jahren in Wolkersdorf verstarb und -Zitat „hier
liegt verschlossen, von Todespfeil erschossen.“
Nördlich der Pfarrkirche
erinnert ein Gedenkstein an die Auflassung des alten Friedhofes im Jahr 1893.
Ein paar Schritte weiter, über dem Turmeingang,
befindet sich in einer Rundbogennische eine barocke Steinskulptur der Heiligen
Margareta, der Kirchenpatronin. Diese Heilige, die im 3. Jahrhundert in
Antiochien, in der heutigen Türkei, gelebt und aufgrund ihres christlichen
Glaubens unter Kaiser Diokletian das Martyrium erfahren haben soll, gehört zu
den 14 Nothelfern und ist unter anderem Patronin der Fruchtbarkeit. Mit der Heiligen Katharina und der Heiligen
Barbara zählt sie zu den „Heiligen Drei
Jungfrauen“, im Volksmund auch die „Heiligen
drei Madln“ genannt.